Wie entstand der Re-Natura Verein?
Im Jahr 2006 wurde der Re-Natura Verein durch uns ins Leben gerufen.
Vorangegangen waren zahlreiche Jahre, in denen wir uns mir unterschiedlichen Wohnraumkonzepten beschäftigten, deren gemeinsamer Nenner war, dass wir alle nicht glücklich in unseren jeweiligen Wohnsituationen waren.
So hatten die einen mit Schimmelbefall in der Wohnung zu kämpfen, der sich bereits in Form von Allergien und Asthma auf die Gesundheit auswirkte. Die Nächsten mühten sich mit unangenehmen Nachbarn in Mietshäusern ab, andere von uns wiederum waren einfach nur unglücklich über die räumliche Aufteilung, den fehlenden Garten, die trockene Heizungsluft, den muffigen Keller und vieles mehr. Mit Schrecken verfolgten wir, wie ein Freund von uns in einer – wie wir dachten – top renovierten, hochmodernen und exquisit designten Wohnung gesundheitliche Probleme bekam und an den Wänden innerhalb eines Jahres überall schwarzer Staub auftauchte. Für den Vermieter war der Sündenbock natürlich schnell gefunden: Der Mieter sei schuld! Er würde doch tatsächlich Kerzen in seiner Wohnung anzünden! Irgendwie brachte dies das Maß zum Überlaufen, und wir schlossen uns zusammen, um unseren Freund bei seinem „Kampf gegen die Windmühlen“ zu unterstützen. Es wurden Proben genommen und in einem Labor auf Schadstoffe untersucht, wir recherchierten intensiv, welche belastenden Stoffe in der Wohnung verbaut worden waren und letztlich bestätigte uns ein Gutachter vor Gericht, dass in der Wohnung unter anderem eine hohe, gesundheitsschädliche PAK- (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoff) Konzentration aufgrund der verwendeten Weichmacher in den Materialien vorlag.
Der Prozess vor Gericht war gewonnen – doch wohin jetzt ziehen?
Nach den umfangreichen Recherchen für den Gerichtsprozess – und durch unsere Freundin, die frisch aus der Schweiz nach Deutschland gezogen war und uns immer wieder berichtete, wie ursprünglich und gesund sie dort gelebt hat und welche Wohnqualität sie in ihrem Holz-Steinhaus mit Kaminofenheizung erfahren hatte – wurde uns bewusst, wie wesentlich eine gesunde Wohnumgebung ist. Außerdem wurde uns klar, wie weit wir alle davon entfernt waren.
Der ausschlaggebende Satz kam dann von einem befreundeten Steuerberater:
„Warum Miete in einen Fremden investieren, wenn man sie in sich selbst investieren kann?“
Und so kam eines zum anderen und der Stein begann zu rollen. Die Idee war geboren und wurde realisiert: Das erste Re-Natura-Haus entstand und der Re-Natura-Verein wurde kurz darauf gegründet.
Denn warum sollten wir nach all den Erfahrungen und der jetzigen erlebten neuen Wohnqualität das Wissen nicht mit anderen Menschen teilen? Und warum nicht die Möglichkeiten, auf die man alleine nie stoßen würde, weitergeben? Da wir ohnehin alle in sozialen Berufsnetzwerken arbeiten, direkt an und mit Menschen, lag uns diese sich entwickelnde neue Idee sehr am Herzen, so dass wir das, was wir für uns an Lebensqualität geschaffen haben, als Berufung verstehen und gerne mit anderen Menschen teilen.
John Ruskin, englischer Sozialreformer, (1819- 1900)